Ich wurde nur deswegen verurteilt, weil ich verliebt war
Krystina Hauck wurde am 14. September 1970 in der ostdeutschen Karl-Marx-Stadt (heutiges Chemnitz) geboren. Sie verliebte sich in ihren Freund, der nach Westdeutschland ausgereist war. Treffen konnten sie sich nur in der Tschechoslowakei, wohin beide einreisen durften. Direkt nach dem Erreichen der Volljährigkeit versuchte ihr Freund sie bei Eger (Cheb) über den Eisernen Vorhang im Kofferraum seines Autos zu bringen, wobei sie aber aufgedeckt wurden. Nach einem Aufenthalt im tschechischen Gefängnis wurde sie nach Hause in die DDR ausgeliefert, wo sie über ein Jahr im Gefängnis verbrachte. Freigelassen wurde sie erst während der Amnestie am 9. November 1989, genau am Tag des Mauerfalls. Gleich danach zog sie in den Westen. Die gescheiterte Beziehung mit ihrem Freund, zu dem sie fliehen wollte, konnte sie nicht mehr retten. Bis heute macht sie Therapien und versucht sich mit den Folgen der Haftzeit abzufinden, sie hat bis heute Angst vor engen Räumen und schnellen Autos. In der Tschechischen Republik wurde sie dank der Initiative von JUDr. Lubomír Müller gerichtlich rehabilitiert - die finanzielle Entschädigung war jedoch nur symbolisch.