Wenn ich mich an meinen Volksschullehrer erinnere, muss ich immer daran denken, wie sein Schnurrbart abgebrannt wurde
Gudrun Pausewang ist eine der renommiertesten deutschsprachigen Kinder- und Jugendbuchautorinnen. Sie wurde am 3. Mai 1928 in Wichstadtl (Mladkov) in der Tschechoslowakei geboren. Ihr Vater, Siegfried Pausewang, war der jüngste Sohn des Wichstadtler Volksschullehrer, ihre Mutter stammte aus Saarbrücken. Das Ehepaar kaufte sich ein Grundstück in der Nähe von Wichstadtl. Dank der landwirtschaftlichen Kenntnissen des Vaters und der Fleiß und Mühe seiner ganzen Familien ist es den Pausewangs gelungen, aus der „Rosinkawiesse“ ein fruchtbares Stück der Erde zu schaffen. Gudrun war das älteste von sechs Kindern. In 1943 kam ihr Vater in Russland ums Leben. Damals besuchte Gudrun das Gymnasium in Mährisch Schönberg und ebendort hat sie auch, bis zum kurz vor dem Kriegsende, gewohnt. Am 22. Mai 1945 wurden in Wichstadtl mehr als 10 deutsche Männer tot gequält. Unmittelbar danach hat sich die Mutter entschlossen, mit ihren Kindern zu flüchten. Ihr Weg nach Westen hat über 9 Wochen lang gedauert und die Familien hat die Strecke zu Fuß gemacht. Die Pausewangs haben ihr neues Zuhause in Wiesbaden gefunden. Gudrun ist Grund- und Hauptschullehrerin geworden. Viele Jahre war sie an deutschen Schulen in Südamerika tätig. Die Erinnerungen an ihre Kindheit hat sie in mehreren Büchern verfasst. Für ihr Buch Die Wolke hat sie in 1988 den Deutschen Jugendliteraturpreis bekommen. Sie wohnt in Baunach (Oberfranken).