Das Mädel war die Magd vom Bauern und der Sohn war der Knecht...
Irma Müller, geb. Ludwig, ist das fünfte Kind einer Bauernfamilie aus Neuberg bei Asch. Sie wurde am 13. April 1926 geboren, ihre Eltern waren damals bereits fast 50 Jahre alt. Sie besuchte die Volksschule in Neuberg und machte anschließend eine Lehre zur Weberin. Ihre Kindheit und Jugend war vom rauen Alltag zwischen Feldarbeit und Schule geprägt. Der Vater sympathisierte mit den Sozialdemokraten, dennoch musste die Familie nach Kriegsende zwangsweise aus der Tschechoslowakei aussiedeln. Zunächst kamen Irma, ihre Schwestern und die Eltern bei einer Bauernfamilie bei Landshut unter, wo sie sich gut zurechtfanden und freundlich aufgenommen wurden. Im Dezember 1946 ging es dann nach Hof, wo Müller eine Anstellung in der lokalen Weberei fand. Kurz darauf lernte sie ihren Mann, Kurt Müller, kennen, der allerdings schon 1952 mit 26 Jahren verstarb. Müller trat wie ihr Vater der Seliger-Gemeinde bei, reiste in den folgenden Jahren viel durch Europa und kümmerte sich um die Eltern bis zu deren Tod. Unter anderem mit der Seliger-Gemeinde bereiste sie auch sehr häufig die alte Heimat. Bis zu ihrer Pensionierung war Irma Müller noch im Hofer Hallenbad, beim Theater und in einem Radiogeschäft tätig.