Ich konnte kein kleines Kind mehr sein
Anita Donderer wurde am 14. Oktober 1939 in einer deutschen Familie geboren. Sie wuchs in Neudek im Erzgebirge auf. Im Juni 1946 wurde ihre ganze Familie einschließlich der Großeltern im Rahmen der Aussiedlung der deutschen Bevölkerung zwangsweise nach Deutschland deportiert. Die Eltern haben außer Anita auch ihre Cousine und ihren Cousin großgezogen, weil deren Mutter, Anitas Tante, gestorben, und deren Vater, Anitas Onkel, im Krieg war. Im Bundesland Bayern lebte die Familie zunächst bei Augsburg, in Oberbach bei Aichach. Später zogen sie nach Augsburg um. Nach dem Besuch der Kloster- und der Realschule wurde Anita bei einem renommierten Herrenmodehaus in Augsburg angestellt, wo sie vierzig Jahre lang bis zu ihrem Ruhestand gearbeitet hat. Sie hat in Bayern geheiratet. Neudek hat sie zum ersten Mal erst 1986 besucht. In den 90er Jahren begann sie, sich intensiv in den sudetendeutschen Angelegenheiten zu engagieren und sie wurde zur Initiatorin zahlreicher tschechisch-deutscher Begegnungen über die Städtepartnerschaft von Neudek und Augsburg hinaus. Sie beteiligte sich an der Renovierung des Neudeker Kreuzwegs, an der Organisation der Fußballwohltätigkeitsspiele der Versöhnung und an vielen weiteren ehrenamtlichen Aktivitäten.